Blutalkoholkonzentration

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Was bedeutet Blutalkoholkonzentration?

Die Blutalkoholkonzentration (BAK) beschreibt den Anteil von Ethanol im Blut und wird in Promille (‰) angegeben. Ein Wert von 1,0 ‰ bedeutet, dass ein Gramm reiner Alkohol in einem Liter Blut enthalten ist.

Die BAK ist ein entscheidender Faktor bei der Beurteilung von Alkoholdelikten im Straßenverkehr. Schon ab 0,3 Promille können Ausfallerscheinungen oder Fahrfehler zu einer Strafbarkeit führen. Ab 1,1 Promille gilt absolute Fahruntüchtigkeit – unabhängig davon, ob man tatsächlich Auffälligkeiten zeigt.


Wie wird die Blutalkoholkonzentration berechnet?

Die Berechnung erfolgt meist mit der Widmark-Formel, die die konsumierte Menge Alkohol, das Körpergewicht und den sogenannten Reduktionsfaktor (r-Wert) berücksichtigt.

Formel: BAK = A / [ Körpergewicht x r ]

  • A = aufgenommene Alkoholmenge in Gramm
  • r = Reduktionsfaktor (0,68 für Männer, 0,55 für Frauen)

Beispiel:
Eine Frau (60 kg) trinkt 0,5 Liter Bier mit ca. 20 g Alkohol.

BAK = 20 / [ 60 x 0,55 ] ​≈ 0,61‰

Wichtig: Diese Werte sind theoretisch und geben nur eine ungefähre Orientierung. Der individuelle Abbau, Gesundheitszustand, Ernährung und Trinkgeschwindigkeit können zu deutlichen Abweichungen führen.


Abbau der Blutalkoholkonzentration

Der Körper baut Alkohol mit einer Geschwindigkeit von etwa 0,1 bis 0,2 Promille pro Stunde ab. Dieser Wert ist genetisch und biologisch festgelegt – Kaffee, Duschen, Sport oder andere „Hausmittel“ beschleunigen den Abbau nicht.

Das bedeutet: Wer am Abend mehrere Gläser Alkohol trinkt, kann am nächsten Morgen trotz erholtem Gefühl noch eine relevante BAK im Blut haben (Restalkohol). Gerade dieser Effekt ist eine häufige Ursache für Führerscheinentzüge.


Welcher Promillerechner ist der beste?

Im Internet gibt es zahlreiche Promillerechner, die eine ungefähre Einschätzung der Blutalkoholkonzentration ermöglichen. Empfehlenswert sind solche, die auf der Widmark-Formel basieren und neben Geschlecht, Gewicht und Trinkmenge auch die Zeit berücksichtigen, die seit dem Konsum vergangen ist.

Ein zuverlässiger Online-Rechner ist beispielsweise der Promillerechner der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Er bietet eine seriöse, wissenschaftlich fundierte Orientierung. Dennoch ersetzen auch solche Rechner keine exakte Messung. Die wirkliche BAK kann nur durch eine Blutuntersuchung bestimmt werden – etwa durch Polizei oder ärztliche Tests.


Blutalkoholkonzentration im rechtlichen Kontext

In Deutschland gelten klare Grenzwerte:

  • 0,0 Promille: für Fahranfänger:innen in der Probezeit sowie Fahrer:innen unter 21 Jahren
  • 0,3 Promille: Strafbarkeit möglich bei Ausfallerscheinungen oder Fahrfehlern
  • 0,5 Promille: Ordnungswidrigkeit, auch ohne Auffälligkeiten (Bußgeld, Punkte, Fahrverbot)
  • 1,1 Promille: absolute Fahruntüchtigkeit (Straftat, Entzug der Fahrerlaubnis, MPU)
  • 1,6 Promille: absolute Fahruntüchtigkeit auch für Radfahrer:innen, in der Regel mit MPU-Auflage

Die BAK ist somit ein zentraler Maßstab für Gerichte und Führerscheinstellen, wenn es um die Frage der Fahreignung geht.


Blutalkoholkonzentration und MPU

Die BAK ist bei der Anordnung einer MPU oft ausschlaggebend. Wer mit mehr als 1,6 Promille am Steuer erwischt wurde, muss fast immer eine MPU absolvieren.

In der Vorbereitung wird dabei geprüft:

  • Kennt die betroffene Person ihre eigenen Werte?
  • Versteht sie, wie viel sie getrunken hat und welche Wirkung das hatte?
  • Hat sie ihr Verhalten seitdem geändert (z. B. Abstinenz, kontrolliertes Trinken)?

Ein typischer Teil der MPU-Vorbereitung ist es deshalb, sich intensiv mit der BAK und den eigenen Trinkmustern auseinanderzusetzen.


Nachweis der Blutalkoholkonzentration

Die exakte Bestimmung der BAK erfolgt ausschließlich über eine Blutprobe. Atemalkoholtests sind zwar praktisch und schnell, gelten aber nur als Vorstufe. Für eine gerichtsfeste Entscheidung wird immer eine Blutentnahme durchgeführt, die im Labor analysiert wird.

Die Ergebnisse dienen nicht nur als Beweis für das Delikt, sondern sind auch Grundlage für Entscheidungen der Führerscheinstellen über mögliche Auflagen und die Notwendigkeit einer MPU.


Fazit

Die Blutalkoholkonzentration ist ein zentraler Messwert, wenn es um Alkohol im Straßenverkehr geht. Sie entscheidet über die rechtlichen Konsequenzen und hat direkten Einfluss auf die Frage, ob eine MPU erforderlich ist. Während Promillerechner eine erste Orientierung geben können, liefert nur eine Blutprobe exakte Ergebnisse. Für MPU-Kandidat:innen ist es wichtig, nicht nur die Berechnung zu verstehen, sondern auch die Risiken von Restalkohol und den rechtlichen Rahmen zu kennen.

Zuletzt aktualisiert am: 25. August 2025