Blutuntersuchung

Inhaltsverzeichnis

Bedeutung der Blutuntersuchung im Straßenverkehr

Eine Blutuntersuchung ist die genaueste Methode, um Alkohol oder Drogen im Körper nachzuweisen. Während ein Atemalkoholtest oder ein Urintest nur Anhaltspunkte liefert, gilt die Analyse einer Blutprobe als gerichtsfester Beweis. Deshalb wird sie regelmäßig eingesetzt, wenn Autofahrer:innen im Verdacht stehen, unter Einfluss von Alkohol oder Drogen am Steuer gesessen zu haben.

Auch im Rahmen der MPU spielt die Blutuntersuchung eine wichtige Rolle. Sie liefert nicht nur den Nachweis über akuten Konsum, sondern auch Hinweise auf längerfristige Trink- oder Drogenmuster.


Welche Werte werden untersucht und wie kann ich sie senken?

Im Labor werden verschiedene Parameter überprüft, die entweder den akuten Konsum oder die langfristige Belastung anzeigen:

  • Blutalkoholkonzentration (BAK): Misst den aktuellen Promillewert.
  • CDT-Wert (Carbohydrate Deficient Transferrin): Deutet auf chronisch hohen Alkoholkonsum hin.
  • Gamma-GT (GGT), GOT, GPT, MCV: Leberwerte, die bei längerem Alkoholmissbrauch erhöht sein können.
  • Drogen-Screenings: Nachweis von Cannabis, Kokain, Amphetaminen, Opiaten, Benzodiazepinen oder synthetischen Drogen.

Diese Werte lassen sich nicht kurzfristig manipulieren. Zwar kursieren viele Mythen – etwa durch viel Wasser trinken, spezielle Diäten oder Nahrungsergänzungsmittel –, doch Labortests sind so präzise, dass solche Maßnahmen wirkungslos bleiben. Wer dauerhaft normale Werte haben möchte, muss den Konsum tatsächlich reduzieren oder ganz einstellen.


Wann kommt Post von der Polizei nach Blutabnahme wegen Alkohol?

Nach einer Blutabnahme im Straßenverkehr dauert es in der Regel einige Tage bis mehrere Wochen, bis die Ergebnisse vorliegen. Das hängt davon ab, wie schnell das Labor arbeitet und wie hoch die Auslastung bei der zuständigen Behörde ist.

Sobald die Werte ermittelt wurden, werden sie an die Polizei und anschließend an die Staatsanwaltschaft oder das zuständige Amtsgericht übermittelt. Betroffene erhalten dann schriftlich Post – entweder mit einer Anhörung, einem Bußgeldbescheid oder einer Anklage, abhängig vom Promillewert und den Umständen.

Gerade bei Werten über 1,1 Promille ist fast immer mit einem Strafverfahren, Punkten in Flensburg, einer Geldstrafe und dem Entzug der Fahrerlaubnis zu rechnen.


Blutuntersuchung im Rahmen der MPU

Bei der MPU wird oft überprüft, ob auffällige Blutwerte vorliegen. Diese sind ein wichtiges Indiz dafür, ob die betroffene Person ihr Konsumverhalten tatsächlich geändert hat. Besonders relevant sind die Leberwerte und der CDT-Wert.

Ein realistischer MPU-Vorbereitungsplan beinhaltet daher:

  • Kontinuierliche Abstinenz oder kontrolliertes Trinken.
  • Frühzeitige ärztliche Kontrollen, um Entwicklungen der Blutwerte im Blick zu behalten.
  • Dokumentation der Ergebnisse, um bei der Begutachtung einen nachvollziehbaren Verlauf vorlegen zu können.

Blutuntersuchung bei Alkohol- und Drogendelikten – Konsequenzen

Eine auffällige Blutuntersuchung ist oft der Beginn einer Kette von Maßnahmen:

  1. Strafrechtliche Verfahren wegen Trunkenheit oder Drogen am Steuer.
  2. Eintrag von Punkten im Fahreignungsregister.
  3. Entzug der Fahrerlaubnis.
  4. Anordnung einer MPU, bevor die Fahrerlaubnis zurückgegeben wird.

Die Ergebnisse können damit entscheidend sein, ob und wann man wieder am Straßenverkehr teilnehmen darf.


Fazit

Eine Blutuntersuchung ist das präziseste Mittel, um Alkohol oder Drogen im Körper nachzuweisen. Sie liefert sowohl den aktuellen Promillewert als auch Hinweise auf langfristige Konsummuster. Im Rahmen der MPU kommt es nicht nur darauf an, unauffällige Werte zu haben, sondern auch zu zeigen, dass man die Bedeutung der Ergebnisse verstanden hat und sein Verhalten nachhaltig geändert hat. Wer rechtzeitig Abstinenz oder kontrolliertes Trinken umsetzt, hat die besten Chancen, mit unauffälligen Blutwerten in die Untersuchung zu gehen.

Zuletzt aktualisiert am: 18. August 2025