CDT-Wert

Inhaltsverzeichnis

Was ist der CDT-Wert?

Der CDT-Wert (Carbohydrate Deficient Transferrin) ist ein spezieller Laborwert, der im Blut gemessen wird. Er dient dazu, regelmäßigen, übermäßigen Alkoholkonsum nachzuweisen. Während andere Leberwerte wie Gamma-GT (GGT) oder MCV auch durch verschiedene Krankheiten erhöht sein können, gilt der CDT-Wert als vergleichsweise spezifisch für Alkoholkonsum.

Bei dauerhaftem Konsum von mehr als etwa 60 Gramm reinem Alkohol pro Tag (entspricht z. B. 1,5 Flaschen Wein oder 1,5 Litern Bier) steigt der CDT-Wert messbar an. Deshalb nutzen Führerscheinstellen und MPU-Gutachter diesen Wert häufig, um die Angaben von Betroffenen zu überprüfen.


Wie hoch ist der CDT-Wert nach einem einmaligen Alkoholkonsum?

Ein einmaliger Alkoholkonsum führt in der Regel nicht zu einem erhöhten CDT-Wert. Der Marker reagiert vor allem auf regelmäßigen, chronischen Konsum über mehrere Wochen hinweg.

Das bedeutet:

  • Ein gelegentlicher „Ausrutscher“ oder eine Feier beeinflusst den Wert normalerweise nicht.
  • Erst, wenn über mindestens eine bis zwei Wochen täglich große Mengen Alkohol getrunken werden, steigt der CDT-Wert zuverlässig an.

Für MPU-Betroffene ist das wichtig zu wissen: Wer Abstinenz nachweisen möchte, kann sich in aller Regel nicht darauf verlassen, dass „ein Glas“ unbemerkt bleibt – es besteht immer ein Risiko, dass auch einmalige Episoden bei sensiblen Labormethoden auffallen oder mit anderen Werten kombiniert negativ bewertet werden.


Was verfälscht den CDT-Wert?

Obwohl der CDT-Wert als relativ spezifisch gilt, gibt es einige Faktoren, die das Ergebnis beeinflussen können:

  • Genetische Besonderheiten: Manche Menschen haben von Natur aus leicht erhöhte CDT-Werte.
  • Lebererkrankungen: Seltene Leberstörungen können den Wert ebenfalls verändern.
  • Medikamente: Bestimmte Medikamente, die den Stoffwechsel beeinflussen, können den CDT-Wert verfälschen.
  • Bluttransfusionen: Frisches Blut kann zu falschen Messergebnissen führen.

Wichtig ist: Bei der MPU verlassen sich die Gutachter nicht nur auf einen einzelnen Wert. Meist wird ein Laborscreening durchgeführt, bei dem mehrere Marker (z. B. CDT, Gamma-GT, MCV) überprüft werden. Nur so kann ausgeschlossen werden, dass eine einmalige Auffälligkeit oder eine medizinische Besonderheit das Ergebnis verfälscht.


Wie lange dauert es, bis der CDT-Wert wieder normal ist?

Nach Beendigung eines regelmäßigen, hohen Alkoholkonsums dauert es etwa 2 bis 4 Wochen, bis der CDT-Wert wieder im Normalbereich liegt.

Die genaue Dauer hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • der Dauer und Intensität des vorangegangenen Konsums
  • individuellen Unterschieden im Stoffwechsel
  • eventuellen Begleiterkrankungen (z. B. Lebererkrankungen)

Das bedeutet:

  • Wer sich auf eine MPU vorbereitet, sollte mindestens einen Monat vor einer Blutkontrolle konsequent abstinent leben, besser noch länger.
  • Bei wiederholten Auffälligkeiten kann die Führerscheinstelle längere Nachweise fordern (z. B. über 6 oder 12 Monate).

CDT-Wert und MPU

Für die MPU spielt der CDT-Wert eine wichtige Rolle, wenn Alkohol der Grund für den Führerscheinentzug war. Häufig wird ein Abstinenznachweis über 6 oder 12 Monate verlangt. Hierbei kommen neben Urin- und Haaranalysen auch Blutuntersuchungen in Betracht.

Gutachter nutzen den CDT-Wert, um zu prüfen, ob Betroffene ihre Angaben zum Alkoholkonsum glaubhaft belegen können. Ein unauffälliger CDT-Wert allein reicht nicht für ein positives Gutachten – er ist aber eine wichtige Voraussetzung. Denn wer über lange Zeit erhöhte Werte hat, zeigt damit, dass Abstinenz oder kontrolliertes Trinken nicht eingehalten wurden.


Kombination mit anderen Werten

Ein erhöhter CDT-Wert wird fast nie isoliert betrachtet. Stattdessen erfolgt die Beurteilung im Zusammenspiel mit anderen Laborwerten:

  • Gamma-GT (GGT): zeigt Leberschädigung oder Alkoholmissbrauch.
  • MCV: mittleres Volumen der roten Blutkörperchen, steigt bei chronischem Konsum.
  • EtG (Ethylglucuronid): direkter Marker für Alkoholkonsum, nachweisbar in Urin und Haaren.

So entsteht ein Gesamtbild, das die Konsumgewohnheiten über Wochen und Monate nachvollziehbar macht.


Fazit

Der CDT-Wert ist ein wichtiger Marker, um chronischen Alkoholkonsum nachzuweisen. Ein einmaliges Trinken führt normalerweise nicht zu auffälligen Werten, problematisch wird es erst bei regelmäßigem Missbrauch. Für die MPU-Vorbereitung ist es entscheidend, diesen Wert im Blick zu behalten und langfristig abstinent zu leben. Wer sich unsicher ist, sollte frühzeitig mit einer Vorbereitung beginnen, um die Chancen auf ein positives Gutachten zu erhöhen.

Zuletzt aktualisiert am: 25. August 2025