Was bedeutet „8 Punkte“ in Flensburg?
„8 Punkte“ bezieht sich auf das Punktesystem des Fahreignungsregisters (FAER) in Flensburg. Es gilt als kritischer Wert – denn sobald du 8 Punkte erreichst, ist deine Fahrerlaubnis gefährdet. Eine Umschreibung bedeutet: Du besitzt entweder bereits eine Entziehung oder musst mit deren Anordnung rechnen.
Hintergrund: Das Punktesystem im Fahreignungsregister
- 1–3 Punkte: Verwarnbereich – Bagatellvergehen ohne Führerscheinfolgen
- 4–5 Punkte: Beobachtungsstufe – es erfolgt eine schriftliche Aufforderung zur Teilnahme an einem Seminar
- 6–7 Punkte: Vormerkstufe – Entzugsgefahr bei weiteren Verstößen
- 8 Punkte: Entzugsstufe – die Fahrerlaubnis muss entzogen werden und eine MPU wird angeordnet
Wann verfallen Punkte in Flensburg?
Grundprinzip: Punkteeinträge und Tilgungsfristen
Einige Punkte verjähren automatisch – allerdings nach verschiedenen Fristen, abhängig von der Schwere des Verstoßes:
| Punktekategorie | Tilgungsfrist |
|---|---|
| Bußgeldverstöße (1–3 Pt) | 2,5 Jahre |
| Ordnungswidrigkeiten über Verkehrssicherheit (4–5 Pt) | 5 Jahre |
| Straftaten / Drogen, Alkohol (gefahrenerheblich, bis 7 Pt) | 10 Jahre |
Der Tilgungstag ist der Tag des Verstoßes – nicht der Tag, an dem der Eintrag gezählt wurde. Nach Ablauf der Frist werden die Punkte automatisch gelöscht.
Wann ist das automatische Tilgen sicher?
Ausrufezeichen:
- Keine Tilgung, wenn zwischenzeitlich weitere Punkte hinzukommen, die dich in eine höhere Stufe ziehen.
- Auch während einer MPU‑Vorbereitung oder einem laufenden Verfahren zählt weiter jeder neue Punkt.
Wie viele Punkte darf man haben – und was kommt danach?
Die entscheidende Schwelle: Acht Punkte
Mit 8 Punkten erreichst du die sogenannte Entzugsstufe (Stufe IV). Das verursacht:
- Automatische Entziehung deiner Fahrerlaubnis
- Kontakt zu einer MPU‑Anordnung durch die Führerscheinstelle
Was passiert nach dem Entzug?
- Du darfst keinen Führerschein mehr fahren – auch nicht mit Mindestabständen
- Jede Beantragung einer neuen Fahrerlaubnis setzt einen positiven MPU-Bescheid voraus
- Erneut Punkte zu sammeln verlängert die Wiedererteilung drastisch
Warum ist das wichtig für die MPU‑Vorbereitung?
Punkte bedeuten nicht automatisch MPU – aber…
Wenn du nur 1 oder 2 Punkte hast, brauchst du in der Regel keine MPU, sondern höchstens ein Fahreignungsseminar. Sobald du jedoch 6 oder 7 Punkte erreichst, wirst du als Risiko eingestuft – ein weiterer Punkt kann direkt zur MPU führen.
Vorbereitung lohnt sich – Punkte sind oft vermeidbar
Schon durch gezielte Teilnahme an Vorsorgeveranstaltungen oder Verkehrsseminaren ist es möglich, Punkte zu reduzieren – allerdings nur solange du unter der Schwelle von 8 Punkten bleibst.
Die MPU beim 8‑Punkte‑Verstoß: was kommt auf dich zu?
Anforderungen der Gutachter:innen
- Klare Reflexion darüber, was passiert ist, warum es passierte und was sich geändert hat
- Entwicklung belastbarer Strategien gegen künftige Verstöße (z. B. Alkohol, Tempo, Ablenkung)
- Plausible Erklärung zu deiner Verhaltensänderung – etwa neue Alltagstrukturen oder Unterstützungssysteme
Notwendige Unterlagen
Du brauchst normalerweise keine Drogennachweise, sondern:
- Führerscheinakte mit Punktestand
- ggf. Unfallberichte oder polizeiliche Unterlagen
- psychologische Vorbereitung mit Blick auf Verkehrsverhalten und Zukunftsstrategie
Häufige Fehler – und was du besser vermeiden solltest
❌ „Ich habe ja nur einen leichten Verstoß oder bin ja clean“
Auch ein scheinbar harmloser Verstoß kann die entscheidende Weiche sein – insbesondere bei bereits bestehenden Punkten.
❌ Aufschieben der MPU wegen Angst
Ohne Einladung zur Führerscheinstelle passiert erst einmal nichts – viele verschieben ihre MPU, bis sie sich darunterdrücken können. Das kann jedoch zu weiteren Verstößen oder längeren Sperrfristen führen.
Fazit: 8 Punkte sind keine Bagatelle
Wer die 8‑Punkte‑Grenze erreicht, muss mit dem Entzug der Fahrerlaubnis und einer MPU rechnen – und ohne eine solide Vorbereitung wird die Wiedererteilung schwierig. Eine zeitnahe, psychologisch fundierte Vorbereitung hilft, Fehler zu vermeiden, das eigene Verkehrsverhalten klar zu reflektieren und einen neuen, nachhaltigen Umgang mit dem Thema zu entwickeln.