Promillegrenzen in Deutschland
Die Promillegrenzen sind in Deutschland klar geregelt, unterscheiden sich aber je nach Fahrergruppe. Wer dagegen verstößt, muss mit Bußgeldern, Punkten in Flensburg, Fahrverboten oder sogar einer MPU rechnen.
| Fahrergruppe | Promillegrenze | Folgen bei Verstoß |
|---|---|---|
| Fahranfänger (Probezeit & < 21 Jahre) | 0,0 ‰ | 250 € Bußgeld, 1 Punkt, Aufbauseminar |
| Pkw- und Motorradfahrer | 0,5 ‰ | ab 500 € Bußgeld, 2 Punkte, 1 Monat Fahrverbot |
| Absolute Fahruntüchtigkeit | ab 1,1 ‰ | Straftat, Führerscheinentzug, Geldstrafe oder Freiheitsstrafe |
| Radfahrer | 1,6 ‰ | MPU-Anordnung, Führerscheinentzug möglich |
| E-Scooter-Fahrer | 0,5 ‰ / 1,1 ‰ | Gleichgestellt mit Autofahrern; ab 0,5 ‰ Bußgeld, ab 1,1 ‰ Straftat |
Die 0,3 ‰-Grenze ist ein Sonderfall: Wer mit weniger als 0,5 ‰ fährt, aber durch unsichere Fahrweise auffällt oder einen Unfall verursacht, gilt ebenfalls als nicht mehr fahrtüchtig und muss mit Konsequenzen rechnen.
Promillegrenzen in den Nachbarländern
Wer ins Ausland fährt, sollte die dortigen Promillegrenzen kennen – sie unterscheiden sich teils deutlich von den deutschen Regeln. Ein Verstoß kann nicht nur teuer werden, sondern auch im Heimatland Folgen haben.
| Land | Promillegrenze Pkw | Besondere Regelungen |
|---|---|---|
| Österreich | 0,5 ‰ | 0,1 ‰ für Fahranfänger |
| Schweiz | 0,5 ‰ | Strenge Strafen, ab 0,8 ‰ Straftat |
| Frankreich | 0,5 ‰ | 0,2 ‰ für Fahranfänger |
| Italien | 0,5 ‰ | Null-Promille für Berufsfahrer |
| Polen | 0,2 ‰ | Ab 0,5 ‰ Straftat |
| Tschechien | 0,0 ‰ | Null-Promille gilt für alle Fahrer |
| Niederlande | 0,5 ‰ | 0,2 ‰ in der Probezeit |
| Belgien | 0,5 ‰ | Strafen steigen bei Wiederholung |
Auffällig ist, dass viele Länder für Fahranfänger deutlich strengere Regeln haben als Deutschland. Tschechien, Ungarn oder die Slowakei kennen sogar ein absolutes Alkoholverbot am Steuer.
Sonderfälle: Fahrrad und E-Scooter
Fahrradfahren unter Alkoholeinfluss
In Deutschland liegt die Grenze für Radfahrer bei 1,6 ‰. Wer darüber liegt, gilt als absolut fahruntüchtig und muss mit einer MPU rechnen, auch wenn kein Führerschein vorhanden ist. Schon ab 0,3 ‰ können Konsequenzen drohen, wenn man durch auffällige Fahrweise oder einen Unfall auffällt. Damit sind Radfahrer rechtlich nicht völlig frei – die Führerscheinstellen reagieren streng, wenn die Verkehrssicherheit gefährdet ist.
E-Scooter unter Alkoholeinfluss
E-Scooter sind rechtlich Kraftfahrzeugen gleichgestellt. Das bedeutet: Die 0,5 ‰-Grenze gilt genauso wie beim Autofahren. Wer mit 0,5 bis 1,09 ‰ fährt, muss mit Bußgeld, Punkten und Fahrverbot rechnen. Ab 1,1 ‰ handelt es sich um eine Straftat mit Führerscheinentzug. Viele Fahrer unterschätzen das Risiko und landen durch E-Scooter-Fahrten unter Alkohol bei der MPU.
Zusammenhang mit der MPU
Die Promillegrenze ist ein zentraler Faktor bei MPU-Anordnungen. Besonders kritisch sind Werte über 1,6 ‰, da hier in fast allen Fällen eine MPU verpflichtend wird. Auch wer mehrfach mit Alkohol am Steuer auffällt, riskiert eine Untersuchung – selbst wenn die Werte darunter lagen.
In der MPU-Vorbereitung wird der Alkoholkonsum detailliert aufgearbeitet. Je nach Höhe der Promillewerte müssen Betroffene entweder kontrolliertes Trinken nachweisen oder komplette Abstinenz belegen. Dazu gehören Urin- oder Haaranalysen, die regelmäßig und unangekündigt durchgeführt werden.
Fazit
Die Promillegrenzen sind ein zentrales Element der Verkehrssicherheit in Deutschland und Europa. Sie variieren je nach Fahrergruppe, Fahrzeugart und Land, sind aber stets mit klaren Sanktionen verbunden. Ob Auto, Fahrrad oder E-Scooter – Alkohol am Steuer ist riskant und kann schnell zur MPU führen. Wer seinen Führerschein nicht riskieren will, sollte die Promillegrenzen kennen und strikt einhalten.