Wann gilt man als Wiederholungstäter?
Ein Wiederholungstäter im Verkehrsrecht ist, wer binnen kurzer Zeit mehrfach gegen dieselbe Vorschrift verstößt oder schwerwiegende Verkehrsdelikte begeht (z. B. Fahren unter Einfluss, grobe Tempoverstöße, Rotlichtverstöße). Entscheidend ist:
- Wiederholte Verstöße innerhalb von 12 Monaten
- Besonders relevante Normen: Alkohol am Steuer, Fahren ohne Fahrerlaubnis, Geschwindigkeits- und Abstandsverstöße
- Außerdem zählt man bei mehrfachen Ordnungswidrigkeiten, auch künftig mit harten Sanktionen rechnen zu müssen
Liegt eine Wiederholungstat vor, reagieren Behörden härter – häufig wird direkt Fahrverbot, Punkte und ggf. MPU kombiniert verhängt.
Welche Konsequenzen hat ein Fahrverbot für Wiederholungstäter?
Strenge Maßnahmen bei erneutem Verstoß
Wenn du binnen kurzer Zeit erneut auffällig wirst, werden die Behörden deutlich stringenter:
- Fahrverbot von mehreren Wochen oder Monaten, auch für kleine Ordnungswidrigkeiten
- Punkte in Flensburg erhöhen sich rasch – und bei 8 Punkten droht sofort die Entziehung der Fahrerlaubnis
- Bei bestimmten Tatbeständen – wie Alkohol, Drogen oder mehrmaligem Fahren ohne Fahrerlaubnis – folgt MPU-Anordnung
Auswirkungen auf MPU & Wiedererteilung
Als Wiederholungstäter verschlechtert sich dein Ruf bei der Führerscheinstelle dramatisch:
- Die MPU wird fast immer angeordnet
- Gutachter:innen bewerten Wiederholungsgefahr als hoch, Rückfallprophylaxe wird strenger geprüft
- Ohne überzeugende Vorbereitung ist die Wiedererteilung der Fahrerlaubnis stark gefährdet
Wie lange ist das Fahrverbot als Wiederholungstäter?
Dauer abhängig von Art des Verstoßes
- Bagatellverstöße (z. B. 10 km/h zu schnell): typisches Fahrverbot ist 1 Monat, bei Wiederholung ggf. 2 Monate oder mehr
- Alkohol- oder Drogenverstoß, Ersttäter: mindestens 1 Monat, meist 3 Monate
- Wiederholungstäter bei Drogen oder Alkohol: häufig 3–6 Monate Fahrtverbot plus MPU
Fensterbeispiel: Wer innerhalb von 12 Monaten zwei Mal mit Alkohol > 0,5 ‰ erwischt wird, bekommt oft einen 3-monatigen Fahrerlaubnisentzug, eine MPU und eine neue Abstinenznachweis-Phase.
Warum Wiederholungstäter besonders kritisch sind
- Behörden vertrauen schneller verloren
Eine einmalige Verfehlung kann noch als individueller Fehler gewertet werden. Wer aber durch wiederholte Verstöße auffällt, gilt als unbelehrbar und somit als ungeeignet. - Höhere Punktesanktionen
Zusätzlich zum Fahrverbot kommt es oft zu Punkteinträgen, die schneller zum 8‑Punkte-Entzug und MPU führen. - Strengere MPU-Voraussetzungen
Wiederholungstäter müssen in der MPU tiefergehend reflektieren:- Ursachen des Verhaltens
- Strategien zur Rückfallvermeidung
- umfassende Veränderung in Lebensstruktur und Einstellung
Tipps, um Wiederholungstäter-Folgen zu vermeiden
- Regelhaftes Reflektieren vom ersten Verstoß an – verhaltensbasierte Seminare können langfristig schützen
- Bei MPU-Vorbereitung früh starten – am besten mit psychologischer Begleitung, um Rückfallursachen aufzudecken
- Verkehrsrechtliche Beratung nutzen – Fahrverbote mit Punkten und erneuten MPU-Fällen häufig kombinieren
Fazit: Wiederholungstäter haben wenig Spielraum
Als Wiederholungstäter steigen die Strafen deutlich – längere Fahrverbote, mehr Punkte, strengere MPU‑Kriterien. Wer sich erneut im Verkehr grob falsch verhält, verliert nicht nur Vertrauen, sondern muss mit gravierenden Folgen rechnen.
Mit frühzeitiger Unterstützung und konsequenter Reflexion lässt sich jedoch ein Neustart schaffen. Eine fundierte Vorbereitung hilft, die MPU erfolgreich zu bestehen und den Weg zurück zum Führerschein zu planen.