Wenn du ein paar Gläser Bier, Wein oder ein paar Schnäpse getrunken hast, ist es immer ratsam, sich nicht mehr hinter das Lenkrad deines Autos zu setzen. Solltest du angetrunken von der Polizei kontrolliert werden, kann das nämlich teuer werden und dich eventuell sogar den Führerschein kosten. Aber warum ist Alkohol überhaupt ein Problem beim Fahren? Und wie lange müsstest du warten, bis du wieder fahrtauglich bist? Wir von mpu-pilot.com erklären dir die wichtigsten Dinge über Alkohol im Straßenverkehr.
Fahrverhalten unter Alkohol
Wenn du Alkohol trinkst, reichen bereits geringe Mengen aus, um dein Fahrverhalten zu beeinflussen. Zunächst hat Alkohol eine enthemmende Wirkung. Du wirst dadurch risikofreudiger, fährst eventuell etwas schneller als es erlaubt ist, und schätzt die Abstände zu anderen Verkehrsteilnehmern falsch ein.
Ab 0,3 Promille kann sich das Sehvermögen verschlechtern. Bei schlechten Lichtverhältnissen, wie beispielsweise bei Starkregen, in der Dämmerung oder bei Nachtfahrten fällt es dir schwerer, die Straße vor dir zu überblicken und mögliche Hindernisse zu erkennen.
Hast du 0,5 Promille oder mehr Alkohol im Blut, verschlechtert sich deine Reaktionsfähigkeit. Du reagierst auf rote Signale deutlich verzögert und hörst auch schlechter. Darüber hinaus stellt sich ein Tunnelblick ein, bei dem du nur noch die Sachen wahrnimmst, die direkt vor dir passieren.
0,8 Promille ist ein kritischer Wert, bei dem viele Menschen nicht nur unter deutlich verlangsamter Reaktionszeit leiden, sondern auch Gleichgewichtsprobleme bekommen und nur noch ein sehr kleines Sichtfeld haben. Für den Straßenverkehr sind Fahrer mit so einem hohen Blutalkoholspiegel absolut gefährlich!
Während bei langjährigen Autofahrern die Erfahrung die Einflüsse von Alkohol bis zu einem gewissen Grad noch ausgleichen kann, geraten junge Menschen und Fahranfänger schnell unter Alkoholeinfluss in Situationen, die für sie selbst oder für andere Menschen auf der Straße gefährlich werden können. Darum wurde festgelegt, dass für Autofahrer in der Probezeit ein absolutes Alkoholverbot gilt. Erst nach der Beendigung der Probezeit darfst du auch leicht alkoholisiert Auto fahren. Allerdings muss sich dein Blutalkoholwert unter 0,5 Promille bewegen. Andernfalls kann es bei einem Unfall oder einer Kontrolle durch die Polizei für dich teuer werden.
Alkoholabbau im Körper – Was passiert?
Alkohol ist ein Zellgift, das deine Organe langfristig beschädigt, wenn es sich zu lange im Organismus befindet. Deswegen laufen in deinem Körper Prozesse ab, um den Alkohol unschädlich zu machen. Ein geringer Teil des Alkohols wird über deinen Blutkreislauf zu deinen Lungen transportiert. Du atmest ihn dann einfach aus. Allerdings sind das nur knapp 5 Prozent.
Der restliche Alkohol wird zu deiner Leber geschickt und dort mit der Zeit verstoffwechselt. Mithilfe von Enzymen wird Alkohol zu dem Zwischenprodukt Acetaldehyd umgewandelt. Dabei handelt es sich leider immer noch um einen Giftstoff, der auch mit für die bekannten Katersymptome wie Kopfschmerzen, Übelkeit, Schwindelgefühle und Gliederschmerzen verantwortlich ist.
Acetaldehyd wird in einem nächsten Schritt zu Essigsäure umgewandelt. Dieses Produkt ist für deinen Körper deutlich ungefährlicher und kann besser verarbeitet werden.
In einem letzten Schritt wird die Essigsäure in Kohlenstoffdioxid und Wasser umgewandelt. Beide Produkte kann dein Körper dann einfach ausscheiden.
Wie lange dauert der Abbauprozess?
Es lässt sich nicht genau bestimmen, wie lange es bei dir dauert, bis dein Körper den Restalkohol in deinem Blut abgebaut hat. Faktoren wie dein biologisches Geschlecht, dein Alter, dein Körpergewicht und dein allgemeiner Gesundheitszustand wirken sich auf die Zeit aus, die für den Alkoholabbau benötigt wird.
Bei Frauen lässt sich grob sagen, dass es ungefähr eine Stunde dauert, bis 0,1 Promille Alkohol umgewandelt worden sind. Wenn also eine Frau mittleren Alters mit einem Gewicht von 50 kg ein Bier mit einem Alkoholgehalt von 0,3 Promille getrunken hat, kann es ca. drei Stunden dauern, bis ihr Blutalkoholwert wieder 0,0 Promille beträgt.
Bei Männern kann die Abbaugeschwindigkeit dagegen schneller ablaufen. Pro Stunde können zwischen 0,1 Promille und 0,2 Promille Alkohol abgebaut werden. Ein Mann mittleren Alters mit einem Körpergewicht von 82 kg hätte das Bier mit 0,3 Promille also möglicherweise bereits nach anderthalb bis zwei Stunden abgebaut.
Lässt sich der Abbau von Restalkohol beschleunigen?
Wenn du Alkohol getrunken hast und dich absichern willst, dass du schneller wieder problemlos Auto fahren kannst, gibt es eine Menge an vermeintlichen Tricks und Hilfsmitteln. Unter anderem werden diese Methoden häufig vorgeschlagen:
- Sport machen
- Viel frische Luft atmen
- Kalt duschen
- Wasser trinken
- Schwitzen
- Kaffee trinken
Leider hilft keine der erwähnten Mittel dabei, den Alkoholabbau zu beschleunigen. Diese Tricks helfen tatsächlich eher gegen die Folgen des Alkoholabbaus bzw. sie verringern die Katersymptome. Aber sie wirken sich nicht auf den eigentlichen Blutalkoholwert aus. Tatsächlich gibt es keine Methode, mit der du von außen beschleunigend auf die Verstoffwechslung einwirken kannst. Du musst also buchstäblich abwarten und Tee trinken.
Alkoholisiert gefahren – Das kann passieren
Solltest du trotz einiger Gläser Bier, Wein oder stärkeren alkoholischen Getränken noch Auto fahren und in eine Polizeikontrolle geraten, kann es für dich teuer werden. Wenn bei dir nämlich ein Blutalkoholwert über 0,5 Promille gemessen wird, droht dir ein Bußgeld und du erhältst zwei Punkte in Flensburg sowie ein Fahrverbot für einen Monat.
Wirst du wiederholt alkoholisiert am Steuer erwischt oder wenn dein Blutalkoholwert mehr als 1,6 Promille beträgt, droht der Führerscheinentzug. Auch wenn du einen Unfall unter Alkoholeinfluss verursachst, kannst du deinen Führerschein verlieren.
Nach einer Sperrfrist, die mindestens sechs Monate bis zu fünf Jahre beträgt, kannst du einen neuen Führerschein beantragen. Allerdings musst du hierfür erst eine medizinisch-psychologische Untersuchung – kurz MPU – absolvieren. Dabei musst du einen Abstinenznachweis vorlegen, um zu beweisen, dass du über einen längeren Zeitraum keinen Alkohol getrunken hast. Zusätzlich werden deine körperliche Verfassung und deine Reaktionsfähigkeiten in Verkehrssituationen geprüft.
Der wichtigste Teil ist die psychologische Begutachtung, bei denen du in einem Gespräch mit Verkehrspsychologen erläutern musst, wie es zum Führerscheinentzug gekommen ist und ob du aus deiner Situation gelernt hast.
Die MPU kann sehr anstrengend sein und einige Teilnehmer bestehen ihre Begutachtung aus unterschiedlichen Gründen nicht. Um deine Chancen zu erhöhen, die medizinisch-psychologische Untersuchung mit einem positiven Ergebnis abzuschließen, kannst du dich an unser Team von mpu-pilot.com wenden. Wir erarbeiten ein auf dich zugeschnittenes Beratungsprogramm und helfen dir, dich auf deine MPU möglichst umfangreich vorzubereiten, um dir den Weg zu deinem Führerschein zu erleichtern.