Zu Fuß zur MPU – Möglich oder frei erfunden?

Du hast vielleicht schon einmal gehört, dass jemand zur medizinisch-psychologischen Untersuchung gehen muss, obwohl die Person nur als Fußgänger unterwegs gewesen ist. Aber stimmt das überhaupt? Können Fußgänger tatsächlich den Führerschein verlieren? Und welche Rolle spielt eine MPU dabei? Wir von mpu-pilot.com erklären es dir einmal in diesem Artikel.

Führerscheinverlust als Fußgänger – ein Märchen?

Es klingt wie ein schlechter Witz oder einfach eine überspitze Lügengeschichte, dass du deinen Führerschein verlieren kannst, obwohl du nicht hinter dem Lenkrad eines Autos gesessen hast. Es stimmt auch, dass Fußgänger deutlich seltener die Aufmerksamkeit der Polizei auf sich ziehen, als du es beispielsweise durch auffälliges Fahrverhalten machen könntest. Trotzdem musst du dich auch zu Fuß im Straßenverkehr an die Straßenverkehrsordnung halten.

Solltest du beispielsweise stark alkoholisiert oder sehr gewalttätig unterwegs sein und eine Gefahr für dich oder für andere Verkehrsteilnehmer darstellen, ruft das eventuell die Polizei auf den Plan. Im besten Fall wirst du mit einer Verwarnung oder mit einem Bußgeld belegt. Aber es kann auch passieren, dass dein Verhalten so schwerwiegend war, die Polizei den Vorfall an die Verkehrsbehörde weiterleitet. Es wird dann geprüft, was für Konsequenzen dir drohen.

Das Ganze kann ein paar Wochen dauern. Du erhältst dann im schlimmsten Fall Post von der zuständigen Führerscheinbehörde und musst eine erfolgreiche medizinisch-psychologische Untersuchung, kurz MPU, ablegen, wenn du deinen Führerschein behalten möchtest. Solltest du die Untersuchung nicht bestehen, wird dir deine Fahrerlaubnis entzogen.

Die häufigsten Ursachen für eine MPU-Aufforderung

In den meisten Fällen spielen Alkohol und Drogen eine Rolle, wenn du den Führerschein abgeben musst, ohne gerade hinter dem Lenkrad eines Autos gesessen zu haben. Anders als für Autofahrer oder Radfahrer gibt es für Personen zu Fuß keine Promillegrenze. Theoretisch dürftest du auch mit 3,5 Promille noch nach Hause laufen – wenn du es schaffst, dabei den normalen Vorgaben der Straßenverkehrsordnung zu folgen. Solltest du allerdings stark alkoholisiert plötzlich mitten auf der Straße laufen oder in einen Unfall verwickelt werden, gilt das als gefährlichen Eingriff in den Straßenverkehr, was für dich automatisch Konsequenzen bedeutet.

Es hängt dann immer von der Schwere des Fehlverhaltens und von deiner Vorgeschichte ab, womit du als Fußgänger zu rechnen hast. Hält dich die Polizei zum Beispiel an, weil du betrunken über die Straße gegangen bist, ohne dass irgendetwas passiert ist, wird in der Regel nur ein Bußgeld verhängt und du kannst deinen Weg fortsetzen. Solltest du aber bereits mehrfach auffällig geworden sein oder wenn dein alkoholisierter Spaziergang zu einem Unfall führte, ist die Wahrscheinlichkeit deutlich höher, dass du erst die medizinisch-psychologische Untersuchung bestehen musst, um deinen Führerschein zu behalten.

Allerdings sind Rauschmittel nicht die einzige Ursache, die zu einem Führerscheinverlust führen kann. Auch aggressives Verhalten hätte das gleiche Resultat zur Folge. Wenn du zum Beispiel mit Objekten nach anderen Verkehrsteilnehmern wirfst oder wenn du auf offener Straße eine Prügelei anfängst, werden solche Fehlverhalten von der Polizei verfolgt und der zuständigen Führerscheinstelle gemeldet. Auch hier wird nach der Schwere der Delikte und nach deinen bisherigen Verkehrsverstößen entschieden. Bei Einmaltätern oder kleineren Verstößen bekommst du eher das Bußgeld verhängt. Als Wiederholungstäter oder bei wirklich schwerwiegenden Gewalttaten ist dir die Teilnahme an der MPU dagegen fast sicher.

Die Verantwortung liegt bei dir

Solltest du Post von der zuständigen Führerscheinstelle bekommen haben und zur Teilnahme an einer medizinisch-psychologischen Untersuchung aufgefordert worden sein, hast du die Verantwortung dafür, dich für so eine Untersuchung anzumelden. Die Führerscheinstelle legt für dich nicht automatisch einen MPU-Termin fest, an dem du teilnehmen musst. Stattdessen wird dir ein gewisser Zeitraum genannt, in dem du die Begutachtung gemacht haben musst. Solltest du dich in dieser Zeit nicht selbst um einen MPU-Termin bemühen oder solltest du dich einfach weigern, bekommst du nach Ablauf der Frist erneut Post von der Führerscheinstelle und musst deinen Führerschein abgeben.

Wie sieht ein MPU-Ablauf für dich aus?

Bei der Teilnahme an einer MPU kommen drei Abschnitte auf dich zu. Der erste Teil ist eine medizinische Untersuchung, bei der deine körperliche Gesundheit überprüft wird. Der zweite Teil ist ein Reaktions- und Leistungstest, bei dem du auf typische Situationen aus dem alltäglichen Straßenverkehr reagieren musst. Zum Abschluss folgt im dritten Teil eine psychologische Begutachtung. Hier führst du ein Gespräch mit Gutachtern und Verkehrspsychologen. Die Fragen sind individuell an deinen Sachverhalt angelegt. Wenn du beispielsweise wegen Alkoholkonsum auffällig geworden bist, werden die Gutachter dich auch hauptsächlich über dein Konsumverhalten befragen. Solltest du dagegen wegen Aggressivität eine medizinisch-psychologische Untersuchung machen, werden dir Fragen über dein Verhalten und mögliche Aggressionsprobleme gestellt.

Anhand deines Verhaltens und deiner Antworten entscheiden die Gutachter dann über dein MPU-Ergebnis. Wenn das Ergebnis positiv ist, darfst du dich wieder hinter das Lenkrad deines Autos setzen. Solltest du allerdings bei der Begutachtung durchfallen, bedeutet das einen Entzug der Fahrerlaubnis. Du musst deinen Führerschein abgeben und hast eine Sperrzeit von mindestens sechs Monaten abzuwarten. Nach Ablauf der Sperrfrist musst du wieder eine MPU ablegen und bestehen, bevor du einen neuen Führerschein beantragen darfst.

Bei dem Verlust der Fahrerlaubnis aufgrund von Alkohol oder Drogendelikten musst du außerdem einen Abstinenznachweis erbringen. Das bedeutet, du musst nachweisen können, dass du über einen gewissen Zeitraum hinweg keinen Alkohol oder keine Drogen mehr konsumiert hast. Nur, wenn der Abstinenznachweis negativ ist, darfst du überhaupt an der erneuten medizinisch-psychologischen Untersuchung teilnehmen.

Dein Weg zum Führerschein

Bei der MPU-Teilnahme entscheidet dein Verhalten darüber, ob du ein positives oder negatives Ergebnis erhältst. Es gibt keine Universallösung, die dir ein Bestehen der Begutachtung zu 100% garantiert. Du kannst deine Chancen aber deutlich verbessern, wenn du dich rechtzeitig auf einen möglichen MPU-Termin vorbereitest.

Unser Team von mpu-pilot.com kann zusammen mit dir einen Trainingsplan entwickeln und dich individuell auf deine medizinisch-psychologische Untersuchung vorbereiten. Dabei gehen unsere Fachleute auch konkret auf deine Vorgeschichte ein und klären mit dir, warum du überhaupt zu einer MPU-Teilnahme aufgefordert wurdest und was dich erwarten könnte. Wir helfen dir gerne dabei, dich ausgiebig auf die Untersuchung vorzubereiten, um deine Chancen zu verbessern, deinen Führerschein nicht abgeben zu müssen bzw. Einen neuen Führerschein beantragen zu können.

Deine MPU Berater bei MPU Pilot

Die MPU zu bestehen, ist für viele Menschen ein wichtiger Schritt zurück zur Unabhängigkeit oder für die weitere Ausübung ihres Berufes. Wir stehen Dir dafür als ausgebildete Verkehrspsychologen mit umfangreichen Erfahrungen und fachlichem Wissen aus dem Bereich der Psychologie zur Verfügung.