Fangfragen in der MPU – Mythos oder versteckte Fallen?

Bei der medizinisch-psychologischen Untersuchung hast du die Möglichkeit, dir die Erlaubnis zur Beantragung einer vorher entzogenen Fahrerlaubnis zurückzuholen. Allerdings sind die Hürden dafür nicht gering und viele MPU-Teilnehmer berichten von Fangfragen, durch die sie ein negatives Ergebnis bekommen haben. Aber gibt es tatsächlich MPU-Fangfragen? Und gibt es Tipps, um nicht bei der Untersuchung ins Straucheln zu kommen? Unsere Experten von mpu-pilot.com haben die Antworten, nach denen du suchst.

Generelles zum MPU-Ablauf

Die medizinisch-psychologische Untersuchung ist immer in drei Segmente unterteilt. Der erste Teil besteht aus der medizinischen Untersuchung. Hierbei wird deine allgemeine körperliche Fitness und Gesundheit überprüft. Beim zweiten Teil wirst du einige simulierte Verkehrssituationen absolvieren, wobei es auf dein Reaktionsvermögen und deine allgemeine Verhaltensweise geht. Die Situationen ähneln denen, die du auch in der theoretischen Führerscheinprüfung vorfinden kannst.

Der dritte Teil deiner MPU stellt allerdings das Gespräch mit Gutachtern und Verkehrspsychologen dar. Dieses Gespräch, das bis zu 90 Minuten dauern kann, ist für die meisten Teilnehmer der Grund, warum sie ihre Begutachtung nicht bestehen. Es werden viele Fragen rund um die Gründe gestellt, die zum Entzug deiner Fahrerlaubnis geführt haben. Es gibt keinen vorgefertigten Fragenkatalog, den du auswendig lernen kannst, um perfekt vorbereitet zu sein. Die Gesprächssituation wird stattdessen individuell auf deinen Fall zugeschnitten. Diese Tatsache macht es schwierig, im Vorfeld abzusehen, was du beantworten musst.

Fangfragen als versteckte Falle?

Wenn man sich mit Leuten unterhält, die ein negatives MPU-Ergebnis bekommen haben, dann meinen die öfter mal, dass ihnen während der Begutachtung fiese Fragen gestellt wurden, um sie in die Falle zu locken und aus dem Konzept zu bringen. Das ist aber in der Regel nicht die reine Wahrheit.

Bei einer MPU musst du die Gutachter davon überzeugen, dass du dich generell mit den Problemen auseinandergesetzt hast, die dazu geführt haben, dass du kein Auto mehr fahren darfst. Es geht nicht darum, dich zusätzlich zu bestrafen und es dir extra schwer zu machen. Stattdessen möchten die Gutachter sicherstellen, dass du bei zukünftigen Verkehrssituationen anders reagieren würdest. Darum wird niemand versuchen, dir aktiv deine Neubeantragung eines Führerscheins zu verbauen. Es gibt also keine fiesen Stolpersteine, um dich auszusortieren oder dergleichen.

Das heißt aber auch nicht, dass deine medizinisch-psychologische Untersuchung komplett frei von Fangfragen ist. Manche Fragen können dir eventuell etwas komisch vorkommen und dich zum Grübeln bringen, weil sie nicht unmittelbar mit deinen Verkehrsverstößen zu tun haben. Allerdings stellen solche Fragen eher die Minderheit dar. Sie entscheiden nicht alleine darüber, ob du am Ende ein positives oder ein negatives MPU-Ergebnis bekommst.

Was MPU-Fangfragen bewirken sollen

Ein Großteil der MPU-Teilnehmer hat nur das Ziel vor Augen, möglichst schnell durch die medizinisch-psychologische Untersuchung durchzukommen, um danach direkt eine neue Fahrerlaubnis beantragen zu können. Dafür legen sie sich dann Antworten zurecht, von denen sie denken, dass die Gutachter diese Antworten hören wollen.

Allerdings zeigt diese Denkweise nur, dass solche Teilnehmer nicht das eigentliche Problem angehen wollen, das sie überhaupt in eine MPU-Situation gebracht hat. Sie versuchen stattdessen, schnellstmöglich wieder an einen Führerschein zu kommen, um genauso weiterzumachen wie vorher.

Bei einer MPU geht es aber darum, ob jemand sich mit den Fehlern auseinandergesetzt hat, die zum Führerscheinverlust geführt haben. Entsprechend musst du glaubhaft vermitteln können, dass du in Zukunft nicht wieder die gleiche Situation erleben willst, weil du die gleichen Fehler wiederholst. Fragen, die sich beispielsweise um deine allgemeine Fahrerfahrung drehen, zielen darauf ab zu testen, ob du dich nur an vorgefertigten Antworten entlanghangelst oder ob du dir die Zeit genommen und dir Gedanken zu deiner aktuellen Situation und den Gründen dafür gemacht hast.

Wie reagierst du auf vermeintliche Fangfragen richtig?

Sollte dir ein Gutachter eine Frage stellen, die dir zunächst komisch erscheint, gibt es ein paar einfache Dinge, die du beachten kannst:

  • Gönne dir eine kurze Denkpause. Niemand erwartet, dass du die Antwort sofort parat hast.
  • Antworte nicht mit einem Schulterzucken oder mit einem “Das weiß ich nicht mehr!” Solche Antworten zeigen nur, wie wenig du dich mit der MPU-Situation im Vorfeld beschäftigt hast.
  • Überlege keine fünf Minuten. Wenn du es nicht genau weißt, kannst du auch eine Vermutung abgeben, um das Gespräch weiterlaufen zu lassen.
  • Lass dich nicht aus der Ruhe bringen! Es möchte dir niemand etwas Böses. Beantworte die Frage nach bestem Wissen und Gewissen.
  • Ändere nicht deine Antworten. Auch wenn dir die gleiche Frage vielleicht zwei oder dreimal gestellt wird, solltest du nicht zwischendurch plötzlich eine andere Antwort suchen. So etwas bringt dich nur aus dem Tritt und sorgt eventuell für zusätzlichen Stress, der in einer MPU-Situation schädlich sein kann.

Stolpersteinen aus dem Weg gehen

Vermeintliche MPU-Fangfragen sind eigentlich keine Gefahr, wenn du mit dem richtigen Mindset an die Begutachtung herangehst. Es empfiehlt sich, dass du vor deinem eigentlichen Termin der medizinisch-psychologischen Untersuchung ausreichend Vorbereitungszeit investierst und dich mit den Dingen auseinandersetzt, die zum Führerscheinverlust geführt haben.

Unsere Experten von mpu-pilot.com können dir dabei helfen, dich ausführlich auf deine anstehende MPU vorzubereiten. Wir erstellen zusammen mit dir einen individuellen Trainingsplan und besprechen mit dir, warum du keinen Führerschein mehr hast, was dich bei der medizinisch-psychologischen Untersuchung erwarten könnte und was du zu beachten hast, wenn du die Chancen auf ein positives Ergebnis verbessern willst.

Es gibt keine hundertprozentige Erfolgsstrategie, die dich auf jeden Fall durch die MPU-Situation bringen kann. Aber mit einer gründlichen Vorbereitung, die unter anderem aus verschiedenen Trainingsgesprächen besteht, wirst du gelassener in deine tatsächliche Begutachtung gehen. Selbst wenn du mit vermeintlichen MPU-Fangfragen konfrontiert werden solltest, kannst du dann entspannter reagieren und diese Stolpersteine einfach hinter dir lassen.

Weitere interessante Beiträge