Unter einer Tastatur liegen Stifte und daneben eine Brille und ein Notizblock

Fragen in der MPU – Welche Bedeutung sie für dein Ergebnis haben

Bei einer medizinisch-psychologischen Untersuchung, kurz MPU, wird in drei unterschiedlichen Abschnitten überprüft, ob du nach dem Verlust der Fahrerlaubnis einen neuen Führerschein beantragen darfst. Während zunächst deine allgemeine Gesundheit und deine Leistungsfähigkeit überprüft wird, musst du dich im dritten Abschnitt den Fragen von Gutachtern und Verkehrspsychologen stellen. Aber welche Frageinhalte kommen eigentlich auf dich zu und wie kann man sich darauf vorbereiten? Unser Team von mpu-pilot.com erklärt dir, was du zu den MPU-Fragen wissen solltest.

Allgemeines zur Fragen-Auswahl

Um es gleich vorweg zu sagen: Es gibt keinen einheitlichen Fragenkatalog, für den du die jeweiligen Antworten stur auswendig lernen kannst. Zwar hat jeder MPU-Gutachter sich mit der Zeit seine eigene Auswahl an MPU-Fragen zurechtgelegt, allerdings wirst du nicht wie beispielsweise für die theoretische Fahrprüfung eine konkrete Liste der Fragen finden.

Jede medizinisch-psychologische Untersuchung wird individuell auf den jeweiligen Teilnehmer zugeschnitten. Entsprechend können bei dem gleichen Delikt zwei Teilnehmer mit unterschiedlichen Fragen konfrontiert werden. Einige dieser Fragestellungen sind allgemeiner gehalten, während andere konkret auf dich und die Gründe für deinen Führerscheinverlust eingehen.

Gemischte MPU-Fragen

Um dich in deiner Begutachtung besser einschätzen zu können, werden dir unterschiedliche MPU-Fragen gestellt. Es gibt eine allgemeine Auswahl an Gutachter-Fragen, die dir eventuell gestellt werden können, wie beispielsweise:

  • Warum sitzen Sie heute hier?
  • Haben Sie sich mit den Gründen des Führerscheinverlusts beschäftigt?
  • Wie haben Sie sich auf den heutigen Termin vorbereitet?

Allerdings wirst du den Gutachtern auch einige MPU-Fragen beantworten müssen, die sich konkret mit den Hintergründen beschäftigen, die zu deiner Begutachtung geführt haben. Solltest du beispielsweise wegen zu vielen Punkten den Führerschein verloren haben, kann es sein, dass die MPU-Gutachter von dir wissen wollen, wie du so viele Punkte ansammeln konntest. Bei einem Delikt wegen Alkohol wird abgefragt, ob du häufiger Alkohol trinkst, bevor du fährst. Mit ähnlichen Fragestellungen musst du auch rechnen, wenn du wegen einer Fahrt unter Drogeneinfluss die Fahrerlaubnis verloren hast.

Warum überhaupt individuelle MPU-Fragen?

Es geht bei einer MPU nicht darum zu beweisen, dass du das Allgemeinwissen hast, das für den Erwerb eines Führerscheins benötigt wird. Stattdessen soll nach dem Entzug deiner Fahrerlaubnis überprüft werden, ob du aus deinem eigenen Fehlverhalten gelernt hast oder ob das Risiko besteht, dass du in einer gleichen Situation wieder so wie vorher handeln würdest.

Die Gutachter legen sich aus diesem Grund auch eine Reihe von Fragemöglichkeiten zurecht, die sie dir an dem Tag deines MPU-Termins eventuell stellen könnten. Aber einige Fragen lassen sie möglicherweise einfach weg oder tauschen sie spontan gegen andere Fragen aus, wenn sie bestimmte Reaktionen oder Antworten von dir bewerten möchten.

Wenn du dich während der Begutachtung beispielsweise besonders selbstsicher oder zu entspannt gibst, kann das schon dazu führen, dass ein Psychologe dir eine eventuell ungewöhnliche Frage stellt, die dich aus dem Konzept bringen soll. Genauso können die Gutachter dir aber auch eine Reihe von vermeintlich einfacheren MPU-Fragen stellen, um dich etwas aufzulockern, wenn du sehr nervös in die Untersuchung starten solltest.

Letztendlich will dir niemand explizit durch die Fragestellungen schaden. Die Befragung ist allerdings wichtig, damit die Prüfer zu einem Urteil kommen können, ob du bei der erneuten Vergabe eines Führerscheins erneut die gleichen Fehler machen würdest.

Fangfragen in der MPU

Es kursieren viele Geschichten von MPU-Teilnehmern, die behaupten, dass sie ein negatives Ergebnis bekommen haben, weil die Gutachter sie mit fiesen Fangfragen reingelegt haben. Solche Behauptungen sind in aller Regel aber stark übertrieben. Es ist nicht auszuschließen, dass du bei der medizinisch-psychologischen Untersuchung auch mal mit einer Fangfrage konfrontiert wirst, die dich aus der Reserve locken soll. In der Regel sind Fangfragen aber eher eine Seltenheit. Wenn von zwanzig gestellten MPU-Fragen vielleicht mal eine Frage dabei ist, die nicht unmittelbar mit deiner aktuellen Sachlage zu tun hat, dann ist das schon recht hochgerechnet.

Viele Gutachter oder Psychologen greifen auf solche Fangfragen auch eher zurück, wenn sie überprüfen möchten, wie gut du dich auf den MPU-Termin vorbereitet hast. Die Fragen sollen dich bewusst für einen Moment aus dem Tritt bringen, aber sie sind nicht die einzige Entscheidungsgröße, an der die Gutachter letztendlich festmachen, ob du ein positives oder ein negatives Ergebnis erzielen wirst.

Die beste Vorbereitung auf MPU-Fragen

Damit du bei deiner medizinisch-psychologischen Untersuchung bessere Aussichten auf einen Erfolg hast, ist es empfehlenswert, wenn du dir Hilfe von einer MPU-Beratungsstelle suchst. Zum einen wirkt es für die Gutachter immer positiv, wenn du nicht alleine das Problem angehst, sondern dir vorher Hilfe suchst. Das signalisiert nämlich, dass du Hilfe suchst und auch wirklich etwas verändern willst.

Zum anderen kannst du bei einer Beratungsstelle ein MPU-Training bekommen. Wenn du dich zum Beispiel an unser Team von mpu-pilot.com wendest, erarbeiten wir zusammen mit dir einen Trainingsplan, um dich in deinem eigenen Tempo bestmöglich auf die anstehende Begutachtung vorzubereiten. Wir sprechen mit dir darüber, warum du deinen Führerschein abgeben musstest und wir besprechen auch Strategien mit dir, um in Zukunft nicht wieder Gefahr zu laufen, erneut die Fahrerlaubnis zu riskieren.

Darüber hinaus kannst du bei uns in verschiedenen Trainingseinheiten reale MPU-Situationen üben. Dabei wird dir ein Verkehrspsychologe verschiedene MPU-Fragen stellen, wie sie auch bei deiner tatsächlichen Begutachtung vorkommen könnten. Im Anschluss besprecht ihr gemeinsam deine Antworten und geht auch darauf ein, welche Dinge bei den Übungen gut liefen und woran du noch arbeiten müsstest.

Es gibt keine 100%-Garantie, dass du bei deiner medizinisch-psychologischen Untersuchung ein positives Ergebnis erzielen wirst. Allerdings sind deine Chancen deutlich besser, wenn du dich im Vorfeld beraten lässt, damit du in absehbarer Zukunft wieder in den Besitz eines Führerscheins kommen kannst.

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