Promillerechner – Was verbirgt sich dahinter und wie nützlich sind sie?

Alkohol am Steuer ist nie eine gute Idee. Ein feuchtfröhlicher Abend kann dazu führen, dass du deinen Führerschein verlierst und anschließend zur MPU musst, um wieder Auto fahren zu dürfen. Sogenannte Promillerechner sollen dir dabei helfen zu erkennen, ob du noch fahrtüchtig bist oder ob du lieber das Auto stehen lassen solltest. Aber was steckt hinter diesen Rechnern und was können sie wirklich? Wir von mpupilot.com erklären es dir.

Was ist ein Promillerechner?

Wie der Name es schon andeutet, verbirgt sich hinter der Bezeichnung eine App oder eine Website, mit der du ganz einfach deinen eigenen Promillegehalt berechnen können sollst. Dafür gibst du zunächst persönliche Daten in das Programm wie dein Alter, dein Gewicht und dein Geschlecht ein. Anschließend kannst du bei dem Rechner die Art des Alkohols wählen und eintragen, welche Mengen du – schätzungsweise – über welchen Zeitraum getrunken hast. Anhand dieser Daten berechnet die App dann deinen durchschnittlichen Blutalkohol und zeigt dir somit an, ob du fahrtüchtig bist, oder nicht.

Wie funktioniert ein Promillerechner?

Das ist die spannende Frage. Es gibt Programme, die dir einen relativ realistischen Durchschnittswert geben, wenn du die Daten entsprechend einträgst. Den Apps liegt für die Berechnung die sogenannte Widmark-Formel zugrunde, die sich so zusammensetzt:

Getrunkener Alkohol in Gramm / (Körpergewicht in Kilogramm x Körperflüssigkeitsanteil) =
Blutalkoholkonzentration bzw. Promillewert

Der Körperflüssigkeitsanteil unterscheidet sich bei Männern und Frauen, weshalb dieser Faktor auch in den Berechnungen berücksichtigt werden muss. Bei Männern liegt der Anteil bei ungefähr 68 %, bei Frauen dagegen bei nur 55 %. Für die Berechnung wird der Anteil als Faktor r dargestellt und einfach aufgerundet.

Die Formel lässt sich dann noch um einen Zeitfaktor t erweitern, um mit einzuberechnen, wie viel Alkohol über einen gewissen Zeitraum bereits verarbeitet wurde. Der Abbaufaktor wird als β60 notiert. Die erweiterte Formel sieht dann so aus.

(Alkohol (g) / (Körpergewicht kg x r)) – (t * β60)

Arbeitet ein Promillerechner mit dieser mathematischen Grundlage, kannst du dir zumindest eine gute Übersicht davon verschaffen, ob du nach dem, was du getrunken hast, noch Auto fahren darfst. Allerdings gibt es auch viele Programme, die keine genauen Werte angeben bzw. bei den Berechnungen grobe Fehler aufweisen. Das kann so weit gehen, dass eine App dir einen sehr niedrigen Blutalkoholwert anzeigt, obwohl dein tatsächlicher Promillewert deutlich höher ausfallen würde. Darum solltest du das Ergebnis der Apps auch nie als absolute Wahrheit annehmen. Würdest du nämlich nach deinen Berechnungen vermeintlich fahrtüchtig sein und in eine Polizeikontrolle geraten, könnte es durchaus sein, dass ein höherer Promillewert bei dir gemessen wird. In diesem Fall müsstest du deine Fahrerlaubnis eventuell abgeben und könntest dich auch nicht auf das Ergebnis des Rechners berufen.

Das Problem der Programme liegt einfach darin, dass sie nur mit durchschnittlichen Werten arbeiten
können. Allerdings funktionieren nicht alle Körper gleich. Manche Menschen bauen Alkohol schneller ab und bei anderen Menschen reichen bereits kleinere Mengen aus, um den Promillewert in die Höhe zu treiben.

Darum verwenden beispielsweise Polizisten bei einer Verkehrskontrolle auch immer Alkoholtester, die den Alkoholgehalt in deiner Atemluft oder alternativ in deinem Blut messen. Diese Tester sind deutlich genauer und können besser anzeigen, wie viel Alkohol tatsächlich bei dir im Stoffwechsel ist.

Wo können Promillerechner hilfreich sein?

Die Programme sollen dir eine grobe Übersicht geben, mit welchen Promillewerten du rechnen musst, wenn du bestimmte Mengen Alkohol über einen gewissen Zeitraum zu dir nimmst. Das Ziel der Berechnungen ist es nicht, dir zu sagen, ob du jetzt im Moment noch fit genug bist, um Auto zu fahren. Stattdessen sollst du mit diesen Apps eher visualisiert bekommen, wie sich Alkoholkonsum auf deine Fahrtüchtigkeit auswirken kann.

Wenn du beispielsweise deine Fahrerlaubnis wegen zu viel Alkohol am Steuer abgeben musstest, wirst du dich bei einer MPU auch mit deinem eigenen Alkoholkonsum auseinandersetzen müssen. Die Promillerechner sollen dir dabei helfen, indem du schauen kannst, wie viel Alkohol unterschiedlicher Art ausreicht, um theoretisch deinen Promillewert über die 0,5-Grenze zu heben. Für die medizinischpsychologische Untersuchung ist dabei besonders interessant, wie viel Alkohol du im Blut hattest, als du deine Fahrerlaubnis verloren hast und wie dein generelles Trinkverhalten vorher aussah. Somit sind die Rechner eher als Hilfsmittel zu verstehen, mit denen wir von mpu-pilot.com dich in der Vorbereitung für eine MPU sensibilisieren und aufklären wollen.

Gibt es Alternativen zu Promillerechnern?

Du findest beispielsweise bei Online-Versandhändlern sehr häufig Alkoholtester, mit denen du in der Lage sein sollst, deinen Alkoholgehalt selbst bestimmen zu können. Dabei werden auch gerne mal
Verkaufsversprechen wie “polizeigenau” verwendet.

Tatsächlich ist es aber so, dass diese Geräte auch keine Alternative zu einer App sind, mit der du deinen theoretischen Blutalkoholwert berechnen kannst. Mehrere Forschungsgruppen haben eine Auswahl von frei verkäuflichen Alkoholtestern gründlich untersucht und dabei festgestellt, dass die meisten Geräte keine realistischen Ergebnisse anzeigen konnten. In den meisten Fällen lag das Ergebnis der Testgeräte deutlich unter dem tatsächlichen Promillewert. Würdest du dich auf solche Tester verlassen, könnte das also im Ernstfall sehr teuer für dich werden.

Kann ein Promillerechner Autofahrer vor der MPU bewahren?

Nein. Ein Rechner kann Autofahrer nicht davor schützen, dass sie den Führerschein wegen Alkoholeinfluss abgeben müssen. Aber solche Apps können deine Sicht auf Alkohol verändern und dein eigenes Gespür dafür verbessern, ob du dich nach bestimmten Mengen alkoholischer Getränke noch hinter das Steuer deines Autos setzen dürftest, oder ob es für dich besser ist, wenn du dich lieber von jemand anderem fahren lässt. Häufig liegt das Problem nämlich darin, dass Autofahrer sich selbst überschätzen und mehr trinken, als sie eigentlich vertragen würden. Die Berechnungsapps sollen dir eher dabei helfen, deine eigenen Grenzen besser einschätzen zu können, damit du nicht in die Verlegenheit kommst, mit zu viel Alkohol am Steuer kontrolliert zu werden.

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